Eine gemeinsame Wanderfahrt durch Holland unternahmen elf Aktive der befreundeten Rudervereine Lüdinghausen und Senden. Mit zwei ungewöhnlichen Booten auf dem Trailer trafen sie auf einem Campingpark in der friesischen Kleinstadt Oudega, ganz im Nordwesten Hollands, ein. Den Seglern und Anglern am Ort war schnell klar, warum diese Wasserfahrzeuge "Drachenboote" genannt werden, teilt der Ruderverein Senden mit. Denn die etwa sechs Meter langen und drei Meter breiten Riemenboote ziert jeweils ein Drache als Galionsfigur am Bug. Kann man mit diesen Freizeitbooten eine längere Strecke über größere Gewässer rudern -- und dabei auch noch Spaß haben? Genau diese Frage wollten die Ruderer in der niederländischen Seenlandschaft ausprobieren.

Nicht gerechnet hatten die Ruderfreunde allerdings mit der in dieser Jahreszeit ungewöhnlich ruppigen Wetterlage. Denn schon am Abend vor der ersten Fahrt kündigten dunkle Wolkenbänder an, dass es entweder nass (von oben) oder windig oder beides werden würde. Gleichwohl starteten beide Bootsbesatzungen am Freitagmorgen voller Tatendrang zur ersten "Testfahrt". Mit wasserdichter Kleidung im Seesack, Signalhorn, Schöpfkelle und Lenzpumpe ausgerüstet ruderten die Unerschrockenen noch bei leichter Brise über die kleineren Seen Aldegeaster Brekken, Flakke Brekken, Sanmar und Grutte Gaastmeer.

Ab dem Ort Gaastmeer wurde es dann ernst, heißt es weiter. Denn der Wind hatte ordentlich aufgefrischt und spielte auf dem großen See "De Fluezen" mit den beiden Booten. Hohe Wellen klatschten gegen die Bordwände und warfen die Boote wie Nussschalen hoch. Doch die Ruderer stemmten sich mit kräftigen Ruderschlägen dagegen und erreichten sogar ohne Wassereinbruch den Zielort Heeg. Der erste Test war bestanden, Spaß hat es auch gemacht, die Drachenboote waren 19 Kilometer am Stück unterwegs. Am Abend im Quartier vor den Blockhütten schmeckten Würstchen und Fleischsteaks auf dem mitgebrachten kleinen Grill deshalb besonders lecker.

Der nächste Tag zeigte den beiden Teams dann aber doch die Grenzen ihres rudrerischen Könnens auf. Waren Wind und Wellen auf der Weiterfahrt von Heeg über das Zwischenziel Woudsend nun schon fast Routine, zwangen die Wetterheiligen auf dem großen Sleattemer Mar doch zur Umkehr. Das bedeutete aber auch Durchatmen und endlich Rückenwind bis Woudsend. Etwas verschwitzt, aber mit unversehrten Booten luden die Ruderer bei Sonnenschein die Boote auf den Trailer und ließen die aufregende Wanderfahrt am Abend ausklingen.

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