Am vergangenen Wochenende fand in Datteln am Dortmund-Ems-Kanal das Kanalfest statt. Sportliche Höhepunkte bildeten am Sonntag Drachenbootrennen sowie ein Bungee-Ruder-Wettbewerb. Grund genug für eine Gruppe Lüdinghauserer Ruderer ihren benachbarten Wassersportfreunden einen Besuch abzustatten. Doch anstatt nur zu zuschauen, wollten sie auch selbst an den Wettkämpfen teilnehmen und sorgten dabei für einige Überraschungen.

21 Sportlerinnen und Sportler hatte der Ruderverein Lüdinghausen zusammengetrommelt, um am Drachenbootrennen teilnehmen zu können. Doch am Clubhaus der Kanuten Emscher Lippe (KEL) angekommen, stellte sich für die Lüdinghauser die erste Frage: „Wie bringt man das große breite Boot mit den kurzen Paddeln so richtig in Fahrt?“ Schließlich kennen die Ruderer nur die langen Skulls und Riemen. Und ohnehin sitzt man beim Rudern mit den Rücken in Fahrtrichtung. Der den Lüdinghausern zugewiesene heimische Steuermann der KEL Andi erkannte somit schnell: Hier handelt es sich um absolute Anfänger. Nach einer kurzen Einweisung und Testrunde ging es dann auch schon zur Sache. Gegen zweite Boote mussten die Steverstädter antreten. Der Start verlief zwar etwas holprig, doch gegen Ende der 200 Meter langen Rennstrecke schob sich der Bug des Lüdinghauser Bootes in Führung. Nicht zu letzt wegen der starken Anfeuerungsrufe ihrer Trommlerin. Nachdem die Lüdinghauser Laien ihren ersten Vorlauf gewannen, strotzen sie vor Selbstbewusstsein und scheuten nicht den Zweiten. Auch hier sorgten sie für eine Überraschung, indem sie nach verpatzten Start und schlechtem Mittelstück auf den letzten Metern das Boot richtig in Fahrt bringen konnten und souverän gewannen. Nachdem alle acht gemeldeten Mannschaften die Vorläufe absolviert hatten, stand fest, welche im A-Finale um die ersten drei Plätze kämpfen durften. Trotz zwei gewonnener Vorläufe galten die Lüdinghauser hier zwar nicht als Favoriten, doch war den Lokalmatadoren klar, dass ein Sieg gegen die kunterbunte Truppe kein Zuckerschlecken werden würde. Und so versuchten die RVLH‘ler auch hier sich wieder gegen Ende der 200 Meter nach vorne zu kämpfen. Dieses Mal reichte es jedoch nicht ganz, so dass sie die beiden Dattelner Mannschaften knapp vor ihnen durch das Ziel paddelten. Das tat der Stimmung jedoch keinen Abbruch. Denn mit einem beachtlichen dritten Platz in der Gesamtwertung hatte schließlich keiner gerechnet.

Doch die Kraftreserven der Lüdinghauser waren noch nicht völlig erschöpft. Auf der gegenüberliegenden Kanalseite richtete der Ruderverein Datteln ein Bungee-Ruder-Wettbewerb aus. Dabei ist das Heck eines Gig-Doppelvierers durch ein Bungee-Seil fest mit dem Steg verbunden. Wer es schafft, das Seil am längsten zu dehnen, gewinnt. – Klar, dass sich diese Gelegenheit die RVLH’ler nicht nehmen lassen wollten, sich noch einmal in ihrer Disziplin mit Gleichgesinnten zu messen. Zwei Mannschaften hatten sie bereits im Vorfeld gemeldete. Eine dritte bildete sich spontan. Und so ruderten sie gegen das Seil und die erreichten Werte der anderen Mannschaften an. Im letzten Wertungslauf der dritten RVLH-Mannschaft schien es dann geschafft: Mit über 70,80 Metern sollten sie die längste Weite des Wettkampfs errudert haben. Doch schnell wurde korrigiert. – Ein grober Messfehler von fünf Metern lag vor. Letztendlich landeten die Lüdinghauser Mannschaften mit Weiten um die 65 Meter im oberen Mittelfeld.

Schlussendlich freuten sich die Lüdinghauser Ruderer über ihre Leistungen und einen schönen Tag in Datteln. Zufrieden traten sie die Heimreise an und versprachen nächstes Jahr wiederzukommen.

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