Im letzten Jahr fuhr Richard Bensmann vom Ruderverein Münster von 1882 e.V. bei seinem ersten Auftritt auf den “Deutschen” noch ganz knapp an einer Medaille vorbei. In diesem Jahr ließ sich der 16jährige Münsteraner gemeinsam mit Zweierpartner Maximilian Wagner vom RV Lüdinghausen das Anlegen am Siegersteg bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Brandenburg nicht nehmen. Nach 1500 Metern und 5:15,50 Minuten im Zweier-ohne-Steuermann der Junioren B (15/16 Jahre) waren die beiden für den RVM gestarteten Nachwuchstalente deutsche Vizemeister.

Das Ergebnis entsprach dem Saisonverlauf. Die Favoriten Malte Großmann und Michael Trebbow vom Norddeutschen Rudererbund aus Hamburg waren auch auf der Regattastrecke in Brandenburg nicht zu knacken. Den Rest der Republik hatte das von RVM-Trainer Marc Roßmeier trainierte Nachwuchsboot aus dem Landesleistungsstützpunkt Westfalen im Griff. Schon nach 500 Metern war die Kräfteverteilung klar. Hamburg führte deutlich. Die Westfalen klemmten sich dahinter. Mit mehr als einer Bootslänge Abstand stritt sich der Rest des Feldes um die Bronzemedaille. Das Bensmann/Wagner zum Saisonhöhepunkt in Topform waren, hatte sich schon vorher gezeigt. Genauso souverän wie die norddeutschen Favoriten das eine Halbfinale gewannen, siegte die Crew mit dem Blauen Stern auf dem Rücken im anderen Halbfinallauf. Auch die Münchner, die Bensmann/Wagner beim letzten Test vor drei Wochen in Hamburg noch auf den dritten Rang verdrängt hatten, konnte den beiden 1,90 Meter großen Athleten nicht mehr gefährlich werden „Die Münchner hatten in Hamburg Bahnvorteile. Wir wussten: Wenn die Bedingungen hier einigermaßen sind, sind Richard und Max nur von den Hamburgern zu schlagen”, so Thorsten Kortmann, Chefcoach im RVM, dem Trägerverein des Landesleistungszentrums.

Zum Abschluss des erfolgreichen Meisterschaftswochenendes gingen Bensmann/Wagner dann in Renngemeinschaft mit anderen NRW-Vereinen im Achter an den Start. In der Königsklasse blieb allerdings nur Platz vier. „Da fehlten die gemeinsam geruderten Kilometer, um in die Medaillenränge vorzustoßen”, so Kortmann. Ähnlich ging es in den abschließenden Großbooten auch Moritz Koopmann und Thorsten Ludewig vom ARC. In Renngemeinschaft mit norddeutschen Vereinen fuhr das Duo im Leichtgewichtsachter der Junioren A (17/18 Jahre) ebenfalls auf den undankbaren vierten Rang. Im gleichen Rennen ruderte Felix Brummel vom RVM im Boot einer Renngemeinschaft aus NRW auf Platz fünf.

Die anderen Boote aus Münster konnten sich nicht für die A-Finals qualifizieren. Mit einem Sieg im B-Finale und damit dem insgesamt siebten Platz schloss der für den Münsteraner Regattaverein gestartete Lüdinghausener Michael Weppelmann im Einer der Senioren B (19-22 Jahre) die Meisterschaften ab. Weppelmann musste nach einem dritten Platz im Vorlauf in den Hoffnungslauf. Hier reichte ein dritter Platz nicht für den Einzug ins A-Finale. Im B-Finale distanzierte Weppelmann die Konkurrenz klar und kam mit über fünf Sekunden Vorsprung ins Ziel. Ebenfalls ins B-Finale kam der Leichtgewichts-Doppelvierer-mit-Steuermann der Junioren B mit Jeffrey Harrower, Sven Ditzel, Constantin Dormann, Niclas Becker und Steuermann Mario Elias Acosta Dominguez vom RVM ab. Das Boot belegte hier den vorletzten und damit insgesamt elften Platz. Genau die gleiche Platzierung erreichten Koopmann/Ludewig im Leichtgewichts-Doppelzweier der Junioren A. Der Junioren-A-Doppelvierer mit Tobias Pahl und Philipp Stehr vom ARC gemeinsam mit Tobias Dieckmann und Matthias Focke vom RV Lüdinghausen war nach zwei letzten Plätzen in Vor- und Hoffnungslauf früh ausgeschieden.

Für Juniorenruderer der münsterschen Vereine sinkt jetzt nach den nationalen Titelkämpfen die Trainingsintensität für einige Wochen, bevor sich die Teams m Herbst auf Landesmeisterschaften und Deutsche Sprintmeisterschaften vorbereiten. Für die frischgebackenen Vizemeister dürfte aber vor allem der Blick aufs nächste Jahr zählen. Dann steigen beide in die nächste Altersklasse auf. Bei den Junioren A ist der Wettbewerb härter und die Wettkampfstrecke 500 Meter länger. Dafür winkt anders als bei den Junioren B bei Siegen oder guten Platzierungen auf den Deutschen Meisterschaften eine Nominierung für die Juniorenweltmeisterschaften. „Wenn Richard und Max in den nächsten beiden Jahren konsequent weitertrainieren, haben beide ruderisch, körperlich und mental das Zeug dazu” befindet RVM-Cheftrainer Kortmann.

Pressemitteilung RV Münster

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