Die diesjährige Ruderwanderfahrt führte jüngst fünf Ruderer des RVLH in die belgische Tuchmetropole Gent. Vom dortigen Quartier direkt an der Regattastrecke beim "Königlichen Ruderverein Sport Gent" KRSG aus erkundeten sie an drei Tagen die Gewässer rundherum und mittendrin. Gent, am Zusammenfluss von Leie und Schelde gelegen, ist von mehreren Wasserläufen durchzogen - einige führen mitten durch die historische Altstadt.
Der verregnete Freitag lies aber nur eine kurze Stippvisite per Boot dorthin zu. Nach nur zehn Kilometern Fahrt freuten sich die durchnässten Vereinsfreunde auf die warme Dusche.
Am Samstag ging es dann bei bestem Ruderwetter über die Leie in die Parklandschaft vor die Tore der Stadt. An prachtvollen Villen vorbeirudernd konnten die Lüdinghauser gehobene belgische Wohnkultur, die Natur und die Ruhe auf dem Wasser genießen.
Am sonnigen Sonntag ging es dann endlich in die historische Kulisse. Da war es mit der Ruhe schnell vorbei. Denn dort gab es nicht nur viel zu sehen, sondern auch viel zu manövrieren. Schwärme von Freizeitpaddlern nutzten das schöne Wetter und dümpelten ohne ersichtlichen Kurs über die Grachten, die Ausflugsschiffe und schmale Brücken forderten den Gig-Vierer zusätzlich heraus. Dieser "Kanuslalom" führte mitten ins Zentrum der Stadt mit seinen Baudenkmälern von Mittelalter bis Renaissance, von denen einige zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Als sich das Boot urplötzlich in der "Gräfte" von Burg Gravensteen wiederfand, stellten sich fast heimatliche Gefühle ein. Allerdings ist die Genter Wasserburg im Herzen der Stadt eine der größten Wasserburgen Europas. Das Ziel war von Fahrtenleiter Rainer Nee bestens ausgewählt!
Neben der spektakulären Architektur nahmen die Sportsfreunde weitere belgische Spezialitäten in den Blick bzw. auf die Pommesgabel und ins Geuze-Glas. Warum sie dafür auch schon mal ihren vorletzten Schuh hergaben, wird an dieser Stelle noch nicht verraten - eines dieser Reiseabenteuer, die man am besten abends auf der Bootshausterrasse erzählt. Für das Lüdinghauser Quintett jedenfalls war es ein sehr gelungener Ausflug.